Miss Jean Brodie in der Blüte ihrer Zeit - AD Theater-AG

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Vergangene Spielzeiten > Spielzeit 2006 / 2007
Miss Jean Brodie
in der Blüte ihrer Zeit
von Muriel Spark
 
Die TheaterAG 9-13 des Albrecht-Dürer-Gymnasiums führt im Rahmen des Aktionsprojektes (Gleiche Bildungschancen für alle – weltweit“ des AllerWeltHauses Hagen) die Theaterfassung des Romans „Miss Jean Brodie in der Blüte ihrer Zeit“ auf, verfasst von der schottischen Schriftstellerin Muriel Spark.
 
„Gebt mir ein Mädchen in einem beeindruckbaren Alter, und sie gehört mir ihr Leben lang...“
 
In der konservativen Schule Marcia Blaine ist die junge Lehrerin Jean Brodie der Schulleitung ein Dorn im Auge. Ihre Erziehungsmethoden und die Inhalte ihre Unterrichtes scheinen so gar nicht in die alten Mauern der Traditionsschule zu passen. Doch die Schülerinnen sehen das anders. Um Jean Brodie entwickelt sich eine Gefolgschaft, die Brodie Girls, die ihrer Lehrerin jedes Wort von den Lippen abliest. Brodies Unterricht ist etwas Besonderes. Man lernt nicht nur im Klassenraum, sondern auch in Parks, Museen und der Oper, nicht nur am Vormittag, sondern auch bei Exkursionen am Wochenende, nicht nur das Einmaleins, sondern Dinge fürs Leben.
Doch Brodies Enthusiasmus für ihre Schülerinnen hat auch seine Schattenseiten. Das komplizierte Privatleben, ihre teilweise naive politische Einstellung und ihr leichtsinniger Umgang mit den Seelen ihrer Schutzbefohlenen führen letztendlich in eine Sackgasse, die für eine der Beteiligten tödlich endet.
 
Sparks Roman wird in einer Theaterfassung von Jay Presson Allen präsentiert. Als Vorspiel bzw. Gegenentwurf zeigen Mitglieder der AG eine Szenenfolge aus Nigel Williams Stück „Klassenfeind“. Hier herrscht Anarchie im Klassenraum, die Lehrer haben sich aus dem Unterrichtsprozess zurückgezogen, die Schüler sind sich und ihrer Hoffnungslosigkeit selbst überlassen. Aus Langeweile heraus quälen sie sich gegenseitig... mit Unterricht.
 
Die beiden Texte stellen Extrempole dar, die Unterrichtswirklichkeit heute an unseren Schulen liegt irgendwo dazwischen. Diskutierenswert ist die Frage, welchem der beiden Stücke wir näher sind und was wir tun können, um ein Abdriften in die eine oder andere Richtung zu vermeiden.
 
Bereits im November 2006 haben wir die beiden Texte als Lesung vorgetragen, nach Abschluss der Bauarbeiten in der Aula können wir sie jetzt, Mai/Juni 2007, auch szenisch realisieren.

Sister Helena, eine ältere Nonne
Mr Perry, Journalist
Christin R.
Justus R.
Miss Jean Brodie, Lehrerin
Sandy Stranger, Schülerin
Jenny Grey, Schülerin
Monica Douglas, Schülerin
Mary MacGregor, Schülerin
Rose Stanley, Schülerin
Joyce Emily Hammond, Schülerin
Eunice Gardiner, Schülerin
Lucia B.
Katharina M.
Asaja K.
Annika S.
Svenja B.
Vanessa F.
Dominique R.
Jennifer G.
Miss Mackay, Schulleiterin
Teddy Lloyd, Kunstlehrer
Gordon Lowther, Musiklehrer
Miss Campbell, Sportlehrerin
Annika M.
Lukas R.
Patrick W.
Stephanie G.
weitere Schulmädchen
Isabella G.
Jana M.
Stefanie W.
Backstage
Textfassung
Jay Presson Allen
Übersetzung und Produktion
Theater AG 9-13 des AD
Leitung
Thomas Mehl
Andrea Köhler

Muriel Spark

Muriel Sarah Camberg wurde 1918 im schottischen Edinburgh in eine Familie mit jüdisch-schottischen und presbyterianischen Vorfahren geboren. Sie trug seit 1937 den Namen ihres geschiedenen Mannes, dem sie neunzehnjährig in die britische Kolonie Rhodesien, das heutige Zimbabwe, folgte. Sie war Stenotypistin im britischen Geheimdienst MI6 und streitbare Herausgeberin der einflußreichen Zeitschrift „Poetry Review“. Im Jahr 1954 konvertierte Muriel Spark zum Katholizismus, etwa gleichzeitig wie Graham Greene, Evelyn Waugh und T. S. Eliot.
   Der Katholizismus hat Sparks Werk tief geprägt, weniger im Sinne einer zu verkündenen Botschaft wie bei Greene als in ihrer erzählerischen Haltung. Sparks Erzähler sind allwissend wie Gott, sie jonglieren mit der Zeit, mit Leben und Tod, mit Wahrheit und Fiktion: „Meinen Stil habe ich erst gefunden, als ich Katholikin wurde. Er ist unbeschwert, und dafür braucht man Sicherheit“, hat Spark einmal erklärt.
Muriel Sparks größter Romanerfolg ist wohl die „Die Blütezeit der Miss Jean Brodie“ (1961): Ihre Lehrerin Christina Kay hat dieser exzentrischen Frauenfigur Patin gestanden, die altjüngferlich ist und doch erotisch begehrenswert, die an ewige Werte glaubt, an Schönheit und an die italienischen Fascisti. Letzteres bringt sie zu Fall.



Meine Mädchen.
Ich bin in dem Beruf tätig,
alte Köpfe auf junge Schultern zu setzen,
und alle meine Schülerinnen sind die Creme de la Creme.
Gebt mir ein Mädchen in einem beeindruckbaren Alter,
und sie gehört mir ihr Leben lang.
Ihr Mädchen seid meine Berufung.
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